el Canto ist noch gar nicht
mal so lange auf dem deutschen Markt,
allerdings
zählt
das
Unternehmen
aus
Minneapolis,
Minnesota,
welt-
weit schon seit Jahren zu den absolu-
ten Experten des modernen, digitalen
HiFi. Meist sieht man recht kompakte,
aber
extremst
leistungsfähige
und
äußerst hübsch anmutende Wandler
und Class-D-Verstärker unter dieser
Fahne; mit der mir als einem der ersten
Tester überhaupt vorliegenden „Black-
Line“ wird preislich und technisch aber
mal so was von ernst gemacht. Und in-
novativ!
Auf den allerersten Blick könnte man
auf die naheliegende Idee kommen, es
handle sich hier um eine normale Vor/
End-Kombi. Klar, da ist eine Verwal-
tungszentrale, die mit großen roten
Buchstaben die gerade gewählte Quel-
le, die Abtastrate und den Signalpegel
darstellt. Und wenn man am (übrigens
sahnig
und
leichtläufig
drehenden)
Scheibchen
auf
der
Oberseite
des
ASC1 genannten Dreh- und Angel-
punkts der Black-Serie durch die M e-
nüs navigiert, denkt man ja wirklich, ei-
nen extrem feist gemachten DAC mit
Vorstufe zu bedienen, der ein analoges
Signal in zwei Endstufen schiebt. Kann
man ja auch so machen. Hier wurde die
Sache allerdings ein gutes Stück an-
ders, aber extrem überlegt angegangen.
Die beiden Mono-Blöcke sind genau
genommen
„Mono-Power-DACs“,
die pro Seite einen D/A-W andler und
eine mächtige Endstufe verbaut haben
und ein digitales Signal beziehen, das
der Prozessor gewissenhaft aufberei-
tet. Also im Endeffekt sind die beiden
Verstärkungseinheiten namens MPS1
nicht bloß reine Monoblocks, sie be-
inhalten auch jeweils ausgewachsene
Wandler, irrwitzig feine Clocks und
überhaupt alles, was einen höchstwer-
tigen Wandler ausmacht - nur
halt inklusive mächtig potentem
Verstärker und einer nennenswerten
Liste an Vorteilen, die diesen System
mit sich bringt. So habe ich das noch
nie gesehen, aber wenn man darüber
nachdenkt, hat das jede Menge Vor-
teile und macht absolut Sinn.
P e r Fernbedienung ste llt
m an Filte r, D isp lay und
Eingänge ein
Gehörtes:
- Trondheim Solistene
Souvenir P a rt II
(DSD64, 2.822 MHz, 1 Bit)
- Al Di Meola
W o rld Sinfonia
(FLAC, 44.1 kHz, 16 Bit)
- Hoff Ensemble
Q uiet W in te r Night
(FLAC, 192 kHz, 24 Bit)
- Bob Log III
M y Sh it Is P e rfe ct
(FLAC, 192 kHz, 24 Bit)
- Youn Sun Nah
Lento
(FLAC, 96 kHz, 24 Bit)
Das Gehirn
Dreh- und Angelpunkt der Referenz-
kette von Bel Canto ist die Verwal-
tungszentrale
namens
ASC1.
Hier
wird plump gesagt die Quelle gewählt
und die Lautstärke des Systems ein-
gestellt. Doch natürlich passiert hier
viel mehr. In diesem Signalprozessor
erfolgt beispielsweise ein Upsampling
mit
anschließender
Jitterreduktion
durch die Bel-Canto-Masterclock, au-
ßerdem errechnet man hier ein gar le-
ckeres Tonsignal mit einer Quantisie-
rungstiefe von 64 Bit. Somit ist genug
„Headroom“, um eine absolut verlust-
freie digitale Lautstärkeregelung um-
setzen zu können, die es ermöglicht,
den Signalpegel in feinen Schritten
einstellen zu können. Das gilt natür-
lich alles für die komplette Bank an
digitalen Eingängen. Normalerweise
würde ich die nur aufzählen, im Falle
der Black-Geräte gibt’s da aber noch
eine kleine Geschichte zu erzählen. Bel
Canto unterstützt grundsätzlich alle
gängigen Anschlussarten, überlässt es
aber eigenen Soft- und Hardwarerou-
tinen, den Kommunikationsweg asyn-
chron zu realisieren. Das sorgt grund-
sätzlich für einen großen Vorteil: Jitter,
der auf der Kommunikationsstrecke
entsteht, wird mit kräftiger Hand zer-
malmt. W ie genau die Jungs das ma-
chen - ich weiß es nicht, aber es sorgt
für irrelevante Latenzen und ganz und
gar nicht irrelevante Minimierung von
Verzerrugen auf der Zeitebene. Und
- Al Di Meola
W o rld Sinfonia
(FLAC, 44.1 kHz, 16 Bit)
- Hoff Ensemble
Q uiet W in te r Night
(FLAC, 192 kHz, 24 Bit)
Die G ehäuse w urden aus einem m assiven
Alublock g e frä st. Dicke W än d e zw ischen den ein-
zelnen Baugruppen sorg en für perfekte Isolierung
29